Prof. Dr. Peter Vajkoczy - Ich war im Berghain

Shownotes

Prof. Dr. Peter Vajkoczy ist seit der Veröffentlichung seines Buches „Kopfarbeit“ sowie der millionenfach geklickten Spiegel Dokumentation „Genie am Gehirn“ ein wahrer Publikumsliebling geworden. In dieser Folge von Jede:r zählt erfährst du, welches ungewöhnliche Einstellungsverfahren Bewerberinnen und Bewerber in seinem Team durchlaufen, wie man mit einer erfolgreichen Operation ins Berghain kommt und ob sein Tag wirklich nur 24 Stunden hat.

Neurochirurg, Klinikdirektor, Sportsmann, Spiegel-Bestseller Autor und vermutlich der einzige Influencer fürs Gehirn und die Wirbelsäule: Prof. Vajkoczy ist zu Gast und stellt sich einer außerordentlich gut vorbereiteten Nina. Sie hat sein Buch gelesen und darin seine Selbsttherapie und romantische Beziehung zum Gehirn erkannt. Gemeinsam entdecken die beiden, wie sich ihre Aufregung äußert, wann man Kopf- und wann man Bauchmensch ist, und wie Peters Team wie eine gut geölte Maschine zusammenarbeitet. Außerdem erfährst du, worum Peter die Medizin im Ausland beneidet, wann für ihn der Patient vor der Familie steht, und was er tut, um sich am Ende des Tages auch mal auszuruhen.

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3 Peter Vajkoczy Neurochirurg - 05.06.23.wav

Nina Gummich: Mein Name ist Nina Gummich, ich bin Schauspielerin, und das hier ist der Karrierepodcast der Charite: Jeder zählt. Mein heutiger Gast ist Professor Doktor Peter Vajkoczy, Klinikdirektor, Neurochirurg, Buchautor und für viele inzwischen ein absoluter Star. Talkshows, Podcast, Dokumentation. Das Internet ist voll von ihm, und zwar zu Recht. Er hat bis zu 800 OPs im Jahr, die längste ging 13 Stunden lang. Sein Buch Kopfarbeit ist auf der Spiegel Besteller Liste, wie man in seinem Team kommen kann, was er vor kurzem im Berghain erlebt hat und wie es uns so geht als Baby Influencer, das hört ihr jetzt. Peter, schön, dass du da bist! Ich habe dir ein bisschen schlechtes Gewissen, dich eine Stunde lang zu kriegen hier vors Mikrofon, weil ich immer denke, du müsstest jetzt eigentlich entweder operieren oder dich mal ausruhen.

Peter Vajkoczy: Zweiteres, aber es ist ja schon fünf Uhr nachmittags, und deswegen habt ihr gedacht, dass ich eher zum ausruhen fahre.

Nina Gummich: Deswegen haben wir im vorhinein beide verabredet, dass ich eine Stunde reden werde, und du kannst schlafen.

Peter Vajkoczy: Ja, ich muss aber auch nicht viel sagen, oder?

Nina Gummich: Ich erzähle einfach was über dich. Ich habe nämlich dein Buch gelesen, und ich habe so einen Ring geschenkt bekommen von meinem Freund, so eine Bluetoothring. Kennst du das statt der Apple watch?

Nina Gummich: Dann habe ich geguckt. Da stand da vor zehn Minuten Puls 110 oder so was. Während ich gelesen habe, ist mein Puls wahnsinnig hochgegangen, ständig!

Peter Vajkoczy: Wie viele Seiten hast du schon gelesen?

Nina Gummich: Na, ich hab alles gelesen.

Peter Vajkoczy: Alles? Extra für den Podcast.

Nina Gummich: Ja, ich hab mir das schicken lassen hier dein Buch und fand das wahnsinnig spannend.

Peter Vajkoczy: Jetzt würde ich mich geehrt.

Nina Gummich: Ja, fühlt sich gleich noch mehr, pass auf!

Peter Vajkoczy: Hm!

Nina Gummich: Also dann, ich wollte dir sagen, also ich bin jaSchauspieler, du weißt ja gar nicht, eben haben wir schon festgestellt, dass ich auch also ich bin, weil du da dich nicht drauf vorbereitet hast.

Peter Vajkoczy: Ja, ich bin einfach aus dem Op, hab mir die Klamotten angezogen, bin hergefahren, bin völlig verschwitzt angekommen, trink jetzt gerade euer einen leckeren Kaffee, und jetzt fange ich an, darüber nachzudenken, wie du eigentlich bist.

Nina Gummich: Sag ich mal, ich habe nämlich als letztes Alice Schwarzer gespielt, und seitdem werde ich ständig gefragt, wen möchtest du dann als nächstes spielen? Alle wollen jetzt immer, dass ich sozusagen lebendige Persönlichkeiten spiele, und dann habe ich gedacht, eigentlich würde ich dich gern spielen.

Peter Vajkoczy: Man muss das mit der Stimme noch hinkriegen.

Nina Gummich: Wenn ich ein Mann wäre, wollte ich sagen, weil ich finde, dass du auf dem ersten Blick erst mal jemand bist, der total begeistert und wo man auch sofort denkt, ach ja, der ist so, und der ist so, und der ist so. Und wenn man sich ein bisschen beschäftigt und auch als ich dein Buch gelesen habe, dachte ich immer mehr, aber der ist auch das und das, und das hat so Widersprüche in der Person, und das ist ja für uns Schauspieler immer das Spannende, wenn jemand eben nicht gleich greifbar ist, sondern wenn man immer so ein bisschen denkt, wer ist das eigentlich jetzt genau?

Peter Vajkoczy: Bist du die erste Person, die gemerkt hat, dass das Buch eine Art Therapie war für mich?

Speaker 3: Könnte sein.

Peter Vajkoczy: Mhm. Aber schon eine gute Grundlage für unser Gespräch.

Nina Gummich: Und jetzt habe ich aufgeschrieben, was du alles bist, was ich finde. Ich trag dir das jetzt vor.

Speaker 3: Soll ich mal kurz rausgehen?

Nina Gummich: Nee.

Peter Vajkoczy: Muss ich das ertragen!

Nina Gummich: Ja, und du kannst danach sagen, okay, also da, und das stimmt gar nicht, oder alles oder was du darüber findest? Ja, ich hab mal alles aufgezählt.

Peter Vajkoczy: Das ist so wie ein Horoskop, wenn man liest, was man ...okay.

Nina Gummich: Lebensretter, Influenzer, Sportsgeist, kreativer, intuitiver Wissenschaftler, Künstler, Papakind, Fortschrittsbefürworter, Genussmensch, Teamplayer, Einzelkämpfer, Protagonist, Familienvater, Perfektionist, Realist, Hoffnungsgeber, ewig Lernender, nie Aufgebender, die Biologie bezwingende, Romantiker, Getriebener, Hochkonzentrierter, in sich ruhender Professor, Doktor, Med, Feinmotorik, großherziger, demütiger, ehrfürchtiger, furchtloser, größenwahnsinniger, Adrenalinjunkie, Grenzenverschieber, Autor, Klinikdirektor, Ehemann, Hochleistungsmedizin, dankbarer Entmystifizierten, Halbgott, halb Ungar, halb münchener, selbst Abwerte suchender, verantwortlicher, leidenschaftlicher Forscher, redenhalter, stiller Beobachter, Menschenfreund, Bauchentscheider, Kopfarbeiter, berührter Streit, bereiter, sensibler Unangepasster, angepasster Freigeist.

Peter Vajkoczy: Berührter. Es stimmt alles bis auf Papa Kind, wirklich ja!

Nina Gummich: Ach so, ja, das war die einzige Unterstellung, auch ehrlich gesagt, weil du immer von deinem Papa nur sprichst, wegen des Arztes halt.

Peter Vajkoczy: Nein. Ich glaub, ich war ein Mamakind, aber.

Nina Gummich: Ah, okay.

Peter Vajkoczy: Ich fand, da hat natürlich mein Papa bewundert.

Nina Gummich: Ja, weil der auch arzt war und früher immer los ist mit seinem Lederkoffer!

Peter Vajkoczy: Ja, aber jetzt hast du mir da ein ganz schönes Kompliment gemacht!

Nina Gummich: Hast du das gemerkt, wie ich gemerkt habe, dass du eine Therapie gemacht hast mit deinem Buch?

Peter Vajkoczy: Ja, ich bin jetzt ganz, ganz beseelt.

Speaker 3: Das ist schön, das freut mich. Ich habe überlegt, kannst du dir vorstellen, dass dein Leben auch irgendwann mal verfilmt werden könnte, und wenn ja, wie würde der Film heißen, und warum würde es gehen?

Peter Vajkoczy: Ich werde mein Leben nie verfilmen wollen.

Nina Gummich: Ja, gut, aber andere vielleicht.

Peter Vajkoczy: Aber es ist doch gar nicht so besonders.

Nina Gummich: Findest du.

Peter Vajkoczy: Nee, also, ich habe irgendwie gehofft, dass das mit dem Buch mal irgendwas passiert, filmtechnisch aber auch nicht mit mir. Das war ja schon bei dem Buch schreiben so furchtbar. Ich wollte ich gar nichts Autobiografisches reinmachen, ein bisschen was, aber nicht viel.

Nina Gummich: Weil du findest, dass du dich eher nicht so in den Vordergrund spielen willst.

Peter Vajkoczy: Ja. Das ist ja kein Buch über mich.

Nina Gummich: Das stimmt, aber irgendwie will man dann trotzdem immer was über den Menschen erfahren.

Peter Vajkoczy: Das haben die mir auch gesagt, die mir...

Nina Gummich: ...Geschrieben haben.

Peter Vajkoczy: Nee, nee, nicht die mir geschrieben haben, die vom Verlag, ich wollte nie was reinschreiben und die: Bisschen auch schon preisgeben!

Nina Gummich: Ach, echt ja, also würdest du dich eigentlich, so wie eigentlich vielleicht auch Schauspieler sich hinter die Rolle stellt und sagt, okay, ich stelle mich zur Verfügung. Dafür stellst du dich auch zur Verfügung für deinen Beruf und könntest eigentlich persönlich so ein bisschen in Hintergrund treten?

Peter Vajkoczy: Ja, jetzt bin ich auch nicht der Typ, der immer in den Hintergrund tritt, wenn man mal ganz ehrlich ist. Aber in dem Buch sollte es nicht so ein ego Buch werden. Deswegen fand ich es unangebracht, und ein bisschen was habe ich auch verstanden. Wollen die anderen auch lernen und wissen und sind auch ein paar schöne Anekdoten dabei?

Nina Gummich: Absolut!

Peter Vajkoczy: Aber nochmal, es geht nicht um mich.

Nina Gummich: Ja, finde ich auch.

Peter Vajkoczy: So jetzt der Film. Wie soll der Film heißen? Keine Ahnung.

Nina Gummich: Er hat alles versucht, ja. Er hat es meistens geschafft.

Peter Vajkoczy: Und ist gescheitert.

Nina Gummich: Siehst du, das ist der Punkt selbst Abwerter hier, der hier drin steht, da kam es wieder durch. Du kommst gerade aus der Operation, warst jetzt gerade noch ein bisschen aufgeregt, als du ankamst, ob alles gut gegangen ist. Wir wussten jetzt nicht, musst du vielleicht danach weiteroperieren, hätte gut sein können. Jetzt hast du gerade erfahren, das sieht er nicht so aus. Was hast du gerade gemacht?

Peter Vajkoczy: Ja, wir hatten heute einen aufregenden und abwechslungsreichen Tag. Wir haben vier Wirbelsäulen operiert, ein Hirntumor, ein tragendes Neuralgie ist so ein Ding, wo man Schmerzen im Gesicht hat und den Gesichtsnerv von einem Konflikt mit einem Gefäß befreien muss. Wir sind auch Konfliktlöser jetzt noch reinbringen können, und nach der einen Operation, nach der letzten, haben wir so ein bisschen Sorge gehabt, und dann habe ich jetzt drauf gewartet, dass es irgendwie die Entwarnung kommt, wieder die Menschen, die Patientin aufgewacht ist.

Nina Gummich: Ja.

Peter Vajkoczy: Gut.

Nina Gummich: Ja, ein Glück sind es jetzt. Ähm. Waren das jetzt fünf, sechs verschiedene OPs, die du Grade aufgezählt?

Peter Vajkoczy: Richtig, ja, wir sind auch schon seit acht und morgens unterwegs.

Nina Gummich: Und die haben jetzt so im Schnitt wie lange gedauert.

Peter Vajkoczy: Wir operieren ja ab und zu teams oder oft in teams, und die haben wir zum Schnitt einer drei Stunden gedauert. Ja, da haben so zwei Stunden gedauert, dann sind die so verschachtelt.

Nina Gummich: Mhm, die sind auch so verschachtelt, dass du teilweise aus der einen rausgehst.

Peter Vajkoczy: Nein, die sind nur verschachtelt, dass, während ich die eine Operation mache, die Kolleginnen und Kollegen von der Narkose gerade den anderen Patienten einleiten können, manchmal lagern kann. Wenn ich dann rüberkommen, ist schon alles vorbereitet.

Nina Gummich: Ein Wahnsinn!

Peter Vajkoczy: Damit dann auch wirklich keine Zeit zum Luftholen bleibt.

Nina Gummich: Nee, was würdest du jetzt machen, wenn wir jetzt nicht sprechen würden?

Peter Vajkoczy: Dann würde ich jetzt Visite machen, würde man die Leute anschauen und müsste mich nicht auf WhatsApp Nachrichten verlassen.

Nina Gummich: Ah, ja, also das versaue ich dir gerade ja.

Peter Vajkoczy: Aber ich denke, was schönes anderes dafür.

Nina Gummich: Gehst du dann nachher noch mal rum, oder gehst du dann nach Hause?

Peter Vajkoczy: Hängt davon ab, wie das Gespräch läuft.

Nina Gummich: Wie das Gespräch mit uns läuft.

Peter Vajkoczy: Wenn es gut läuft, dann eh ich nochmal zurück.

Nina Gummich: Ach wirklich, dann würdest du diesen positiven vibe den Patienten gleich mal überbraten.

Peter Vajkoczy: Absolut! Das würde gerade, wäre so eine Flamme hinter mir.

Nina Gummich: So Peter, ich sag dir jetzt mal, was ich dich nicht frage.

Speaker 3: Was du mich nicht fragst?

Nina Gummich: Ja, ob du schon von Anfang an wusstest, dass du Neurochirurg werden will.

Peter Vajkoczy: Das ist schön!

Nina Gummich: Weil du bist es ständig gefragt, und ich sage jetzt für alle nochmal offiziell, er wollte Tennisprofi werden. Er hat es verkackt.

Peter Vajkoczy: Er war einfach nicht gut genug, aber das ist im Sport nicht schlimm, wenn man das erkennt, nein.

Nina Gummich: Hast, glaube ich, irgendwo geschrien, dass du schon an diesen kleinsten Tennisbällen so rumgebastelt hast oder irgendwas? Ich habe irgendwas gelesen, wo einmal der normale, aber dass du schon immer so eine Vorliebe hattest, du an so kleinen Formen.

Peter Vajkoczy: So Sachen halt, das stimmt, aber tTennisbnälle sind ja groß, das fällt mir auf. Das hast du gerade verkackt.

Nina Gummich: Auf jeden Fall hast du es nicht gewusst, sondern das war letztendlich, wie einiges in deinem Leben, und das fällt mir auch immer wieder auf in den Interviews. Deswegen habe ich hier auch Kopfarbeiter und Bauchentscheider also neben einander gesetzt. Weil das wirklich beides bei dir auf Hochtouren läuft und du beidem so vertraust, habe ich das Gefühl, manche Entscheidungen triffst du voll mit dem Bauch, wie zum Beispiel eben ja.

Peter Vajkoczy: Weißt du, die Bauchreaktion wäre jetzt gewesen, dass diese Frage einfach schon so oft gekommen ist, dass sie einem nicht mehr gefällt. Aber die Kopf Reaktion ist, dass es eine ganz wichtige Frage ist, weil es gibt ganz viele Schüler und Schüler, die mir dann schreiben auf Insta. Ich bin auch in influencer, hast du gerade gesagt.

Nina Gummich: Ja, ich habe aber immer noch 1000 Follower mehr zu.

Peter Vajkoczy: Weil ich es verkackt habe und weil ich schlecht bin.

Nina Gummich: Weil wir sind erst mal bei der baby influencer.

Peter Vajkoczy: Können wir, können wir nicht Bambi Influencer sagen?

Nina Gummich: Ja, das können wir auch. Das ist man, wenn man 10000 Follower hat.

Peter Vajkoczy: Ah und was ist man davor? Gar nix

Nina Gummich: Unbedeutend.

Peter Vajkoczy: Aber da habe wir schon mal die erste Schwelle der Bedeutsamkeit erreicht. Gut, und die schreiben ja auf jeden Fall immer, dass sie das so verfolgen, was wir machen, und das so spannend finden an der Charite und der Neurokolie, dass sie jetzt auch Medizin studieren wollen. Und weil diese ganzen jungen Leute so begeistert sind, finde ich diese Frage immer wichtig.

Nina Gummich: Weil es auch noch für Leute eine Chance gibt, was Spannendes zu machen, wenn sie nicht schon die ganze Zeit wissen, dass sie es machen wollen.

Nina Gummich: Und dann erzähl uns doch bitte trotzdem eben noch mal genau das. Wie kam es denn dazu, dass du doch darauf gekommen bist?

Peter Vajkoczy: Bauchentscheider oder Herzentscheider? Kamm das Herz da auch vor, dass wir auf dem Kopf gesprochen.

Nina Gummich: Ja, du hast in einem Interview gesagt, der Herz, das Herz, ist doch nur ein Muskel, ist doch egal. Da wollte ich dich jetzt nicht provozieren damit.

Peter Vajkoczy: Ja, aber das geht nur darum, um die DHZC Leute zu ärgern.

Nina Gummich: Die hören ja hier nicht zu, die kriegen keinen Zugang zum Podcast. Nee, wann bist du das erste Mal damit in Berührung gekommen? Durch deinen Vater? Sicherlich? Und dann?

Peter Vajkoczy: Mit der Neuro Chirurgie.

Nina Gummich: Ja, also mit dem Beruf an sich.

Peter Vajkoczy: Ach so ja, mein Vater war ja Lungen Chirurg, und der hat das dann alles hinter sich gelassen und ist dann mit meiner Mutter mit zwei Koffern aus Ungarn abgehauen, weil er sich von dem System verabschieden wollte und verabschiedet hat. Aber damit war dann eben auch die ganze berufliche Laufbahn zu Ende, und er hat dann neu angefangen, aber als praktischer Arzt, als Hausarzt, aber das stimmt Dadurch war ich sehr Medizin sehr nahe, und Neuro hatte ich eigentlich so gar nicht auf dem Schirm. Das habe ich dann erst so im letzten Jahr mal Neurologie gemacht, und dann war ich in Amerika. Dann wollte ich coole Traumatologie machen. Kopfschüsse, Verkehrsunfälle und Verrückte habe ich auch erlebt. Aber dann hab ich auch noch Neuro gemacht, und dann fand ich das so spannend. Aber ich hab mich nur deswegen entschieden, weil ich ja diesen tollen Lehrer von mir.

Nina Gummich: Absolut, was hast du dir vorstellen, dass du selber ein Mentor bist für andere?

Peter Vajkoczy: Ich wünsche es mir, dass ich für einen ein oder anderen Mentor bin, aber diese ganzen Erlebnisse haben mir gezeigt, dass du Mentoren brauchst und dass dein Leben durch zwei, drei, vier Leute in deinem, in deiner Laufbahn so beeinflusst werden kann, dass sich plötzlich Dinge verändern und neue Dinge Türen öffnen .

Nina Gummich: Ich sehe es genauso, und ich musste mich damals zwischen zwei Theatern entscheiden.

Peter Vajkoczy: Wer ist denn dein Mentor?

Nina Gummich: Ähm Gott!

Peter Vajkoczy: Darf ich ein Mentor sein?

Nina Gummich: Vielleicht bei mir sind das tatsächlich immer andere Leute. Also ich hab, ähm viele verschiedene Phasen in meinem Leben. Auch eben als Schauspielerin bin ich manchmal voll in einem Projekt drin, und dann ist das eben jemand, der Dame total zu tun hat, und dann verabschiede ich mich aber auch wieder langsam davon, und dann wird das vielleicht jemand neues oder so. Das ändert sich ständig. Aber ich hatte auch so jemanden an der Schauspielschule, der absolut mein Mentor war, und dann ging es ihm darum, gehe ich jetzt nach Düsseldorf oder Potsdam, ans Theater, und ich hatte auch wahnsinnig wahnsinnig schlimmen Tag und eine schlimme Nacht, so ähnlich wie du das beschrieben hat. Man wird fast wahnsinnig, weil man denkt, ich mache jetzt eine Entscheidung, die beeinflusst einfach meine meine kompletten nächsten Jahre.

Peter Vajkoczy: Bist du morgens auch aufgewacht, und dir war schlecht.

Nina Gummich: Da wollte ich jetzt auch mit dir darüber sprechen, weil wir haben beide das gleiche, das gleiche Symptom, wenn sowas ist. Ich kotze dann auch immer alles mal.

Peter Vajkoczy: Ich übergebe mich.

Nina Gummich: Ich übergebe mich auch immer bei schlimmen Dreharbeiten, meistens einen Tag, und dann bin ich wieder eingenordet, und dann kannst du wieder weitergehen. Ist mein Symptom dann auch immer noch?

Peter Vajkoczy: Also, ich meine, das war das einzige mal, das ich mich vor Aufregung wirklich so schlecht gefühlt habe, dass ich mich, dass ich kotzen musste. Ja!

Nina Gummich: Ich habe mich den ganzen Tag betrunken, mit Rotwein und ganz viel Kette geraucht.

Peter Vajkoczy: Hm!

Nina Gummich: So habe ich meine Entscheidung getroffem.

Peter Vajkoczy: Bist du denn sicher, dass die Entscheidung richtig war?

Nina Gummich: Ja, quasi absolut, und das Ding war da noch. Wir haben alle gesagt, bist du verrückt, Düsseldorf ist das viel größere Haus, das ist viel spannender. Was willst du den kleinen Potsdam machen? Und so? Ich habe es einfach gespürt, dass ich dahin muss.

Peter Vajkoczy: Genau, und deswegen bin ich in diese kleine Klitsche nach Mannheim gegangen.

Nina Gummich: Ja.

Peter Vajkoczy: Und alle haben gesagt, bist du verrückt, dass es gibt viel größere Kliniken und viel coolere Kliniken. Ich bin dahin gegangen, wo mein Herz wollte.

Nina Gummich: Und schon waren wir Baby Influencer.

Peter Vajkoczy: Schon waren wir Baby Influencer. Du bist ein Star, und ich sitze hier vor dir.

Speaker 3: Du auch. Das ist wirklich für dich kein uninteressantes Thema, weil viele, glaube ich, denken, man wird als Berühmter geboren, so ungefähr oder haben so als Ziel auch berühmt und wichtig zu werden oder sowas, und ich finde, deinen und auch meinen Weg zeigt also ich glaube, es ist total der falsche, anders, um in so einen Beruf zu starten, irgendwie Wichtigkeit erlangen zu wollen oder sowas, was würdest du sagen?

Peter Vajkoczy: Das stimmt völlig, und die Gefahr ist ja auch, dass man sich zu wichtig nimmt, und dann dann funktioniert es schon mal gar nicht. Und ich glaube: Ähm, das Interesse kommt erst mit der Leistung und dann mit dem erreichten oder mit dem, mit dem Spaß oder mit dem, was man ausstrahlt, und wenn man das vorher zur zu sehr zwingt oder zu sehr will, dann funktioniert nicht. Ich glaube, die Motive, Motive müssen authentisch und genuin sein, sagt man heutzutage.

Nina Gummich: Und du würdest rückblickend wahrscheinlich auch sagen, dass du nicht deinen Plan so vor Augen hattest, sondern dass du wirklich auch dich von Station, Lebensstationen hast leiten lassen, von dem, wo dein Gefühl eben hinging und wofür du gebrannt hast. Oder?

Peter Vajkoczy: Ja, als ich mich einmal für die neue Neuro Chirurgie entschieden hatte, war es ja ein relativ gerader Weg, aber ich hab, ein ich immer nur das gemacht, von Projekt zu Projekt gesprungen, was mir gerade Spaß gemacht hat.

Nina Gummich: Ja. Was Freude macht.

Peter Vajkoczy: Was Freude macht, und ich war innerlich auch getrieben, aber sicherlich nicht mit dem Ziel, ich muss in zehn oder 15 Jahren dort sein, sondern ich habe immer das gemacht und hab gedacht, wenn ich, das ist auch meine Meinung, wenn man irgendwas gutes und irgendwas mit Begeisterung macht, dann wird auch gut laufen. Wenn man sich irgendwo durchquält, dann wird es nicht gut.

Nina Gummich: Gehört, aber findest du auch. Ich hab dich ja auch als Größenwahnsinniger bezeichnet.

Peter Vajkoczy: Oh schön, in München gab es früher eine Disco, die ich es Größenwahn, die habe ich geliebt!

Nina Gummich: Ah siehst du! Findest du, weil das ist nämlich auch, das ist vielleicht auch ein bisschen provokant, aber ich finde, dass hier und da auch tatsächlich ein bisschen Größenwahn dazugehört, um große Leistung zu erbringen. Also ich, ich erzähl mal peinlicherweise von mir auch zum Beispiel bei so einem Casting irgendwie für Alice Schwarzer, wo irgendwie 60, 70 Frauen kommen und alle die Rolle haben wollen, bin ich schon auch reingegangen und dachte, es tut mir wahnsinnig leid, ihr könnt jetzt alle gehen. Ich werde das jetzt einfach, ich muss es haben, ich werde es haben, ich mache es am besten und so und dann spielt mal. Also, das ist mir auch irgendwie unangenehm, aber ich habe das Gefühl, so ein bisschen Größenwahn, man gehört manchmal dazu, um wirklich hoch zu touren.

Peter Vajkoczy: Es hängt aber davon ab, wie du Größenwahn definierst, also größenwahnsinnig im Sinne von wahnsinnig und Kaputtmachen und zerstörerisch sein, ist ja nicht so ein gutes Attribut. Mhm, du meinst, Größenwahnim Sinne von, gewisse Selbstvertrauen in sich selber zu haben.

Nina Gummich: Und da aber eben noch einen Tick drüber, weil man aber auch gegen die Angst damit ankämpft.

Peter Vajkoczy: Vertrauen und Crazyness.

Nina Gummich: Ja, aber weil ich natürlich auf der anderen Seite, es könnte auch kippen, weil ich in dem gleichen Moment denke, ich kann nichts, ich will das unbedingt haben, was passiert, wenn das nicht klappt? Also das könnte ja genauso kippen. Deswegen musst du über dieses Selbstvertrauen, finde ich, noch ein Ticken drüber setzen, dass du dann durchhältst, auch in dieser, in dieser Stresssituation, in diesem, dass das Adrenalin hochfährt, in dem alle das ist.

Peter Vajkoczy: Muss halt, das ist hochtourig sein. Aber was auch ganz wichtig ist, dass man eigentlich dieses größenwahnsinnige, hochtourige Selbstvertrauen eigentlich nur dann bekommt, wenn man ja schon vorher irgendwie wiederholt gemerkt hat, dass man es irgendwie hinkriegt.

Speaker 3: Ja, sonst ist es echt peinlich!

Peter Vajkoczy: Nee, es gibt ja Leute, die sind ja so, die treten ja so auf, aber dabei!

Nina Gummich: Da ist nichts dahinter.

Peter Vajkoczy: Und es scheint mir, dass du da schon eine gewisse Basis dafür hattest und auch Anlass dafür hattest zu glauben, dass es funktionieren könnte.

Nina Gummich: Hm, was ich noch auch toll fand in deinem Buch, da gibt's so ne Situation. Da beschreibst du eine sehr schwierige OP, zu der viele Leute oder mehrere Leute aus verschiedenen Ländern zusammenkommen sollen. Ein Arzt wird nicht aus seinem Land rausgelassen, weil damals die Covidbestimmungen so waren, dass er nicht fahren konnte, und du organisierst dann jemand anderen und holst den selber vom Flughafen ab. Der kommt mit seinem, mit seinem Ruck, mit seinen Medizin Sachen da an, mit seinen speziellen Werkzeugen, und das hat auch sowas, fand ich von, e s hat so eine Stimmung von, als wenn so Nerds, die einfach wahnsinnig gut sind, zusammen jetzt mal zocken, morgen also auch so ein bisschen, weißt du sagen, jetzt komm du und bringen dein Zeug mit, und wir zocken morgen richtig einen weg und und und machen das zusammen. Also es hat so, das erinnert mich auch immer an ans Spiel dieses Gruppen, dieses, dieses eben über Grenzen denken und so was. Ich war auch verwundert, dass du den selber abholst und dass es da niemanden gibt, irgendwie, der dafür zuständig ist oder so. Es klingt, als ob es gewisse Sachen gibt, die wirklich du dir dann auch nur einfallen lässt und durchziehst.

Peter Vajkoczy: Aber das ist ja erstaunlich, was du eine Sensibilität hast beim Lesen dieses Buches, gefällt mir schon mal sehr gut. Also nee, ganz großes Lob! Also da hast du nämlich, hast du nämlich schon Passagen entdeckt, die mir total wichtig sind und die ich beim Schreiben auch immer dachte, also eigentlich, wie man da an den Flughafen fährt, nach Tegel, und da ist irgendwie alles dicht, und da fliegen noch irgendwie fünf Flugzeuge, weil das war im ersten Lockdown, und dann holt man diesen Kerl ab, und dann, es wird alles wie so ein Roadmovie. Ich dachte mir, das wäre so ein Kurs, könnte man auch draus machen, und du mit deinem Gespür für situative hast das gleich erkannt. Ich bin noch nie darauf angesprochen worden. Das ist eine meiner Lieblingsszenen sozusagen. Und auch diese Geschichte danach. Wie wir dann die Pizza essen.

Nina Gummich: Absolut. Das ist ja auch bei uns. Nach der Premiere wird erst mal gefeiert. Wenn das gut gelaufen ist, gehst du schon essen oder Dings, und ihr konntet nicht nirgendswo hingehen. Also saß er in seinem Hotelzimmer mit Salami. Schon auch, weil die, weil die zu halten!

Peter Vajkoczy: Und weil, das ist auch kein anderes, kein anderes Service gehabt, aber das stimmt ja, also ein paar Sachen, also habe ihn selber abgeholt, weil auch ein sehr guter Freund von mir ist und weil ich es als sehr große und weil auch der ist ein Star, was er macht.

Nina Gummich: Aber egal in Deutschland, wir kennen nur dich!

Peter Vajkoczy: Und wir haben uns so gefreut, dass also ich bin nicht so gefreut, dass er gekommen ist, und da hab ich ihn abgeholt, und ich war auch so aufgeregt, dass er da war, ich wie so ein kleiner Hund, der dann so hin und her läuft, und.

Speaker 3: Klar glaubst du auch, dass so Was helfen kann, das gut zu machen, dass man das, eine so eine Freundschaft verbindet, macht das, was im Op Saal.

Peter Vajkoczy: Äh ja, ich meine, ich war in diesem Fall ja ziemlich emotional involviert, und das war ja auch ein sehr komplexer Fall, und es hat schon gut getan, dass er da war, und Freunde, Freunde fürs Leben. Das könnte ein guter könnte Titel sein für die Verfilmung.

Speaker 3: Möchtest du, dass es ein Film wird über euch beide?

Peter Vajkoczy: Ja, zum Beispiel, oder die vielen Mentoren und Freunde, die mich begleitet haben, nee, vielleicht, Auch nicht.

Nina Gummich: Da muss ich sofort jetzt auch wieder denken an den Regisseur, der sich hat filmen lassen bei der op.

Peter Vajkoczy: Auch verrückt!

Nina Gummich: Ja, auch eine ganz. verrückte Geschichte. Das hat mich sofort angesprochen, weil ich dachte, ach, typisch typisch mein Ding, und dann wusste ich aber auch sofort, super Schutz, einfach nur Schutz! Du bist komplett im Schutz, weil du denkst ich zum Beispiel, ich traue mich nur, bestimmte Sachen zu machen, wenn ich mir vorstelle, eine Kamera läuft dabei.

Peter Vajkoczy: Und was machst du denn so?

Nina Gummich: Ja, bin ich zum Beispiel von einer 3 Meter Klippe hier auf Mallorca vom Stein gehüpft. Und so, was ich mir vorher nicht getraut habe.Es ist ganz niedrig, aber ich kann dann trotzdem.

Peter Vajkoczy: War da unten Wasser, oder bist du so?

Nina Gummich: Ich bin auf Stein. Meinst du, es ist gut fürs Gehirn oder auch nicht?

Peter Vajkoczy: Wenn ich immer klippe, dass das sind immer diese 20 Meter klippen.

Nina Gummich: Springst du 20 Meter klippen?

Peter Vajkoczy: Nein.

Nina Gummich: Bist du aber schon mal?

Peter Vajkoczy: Nein.

Speaker 3: Man komm.

Peter Vajkoczy: Ja, ich hab's ja gerade, vom fünf Meter Brett zu springen. Aber wenn ich auf Insta als Baby Influencer, dann wieder dann diese ganzen feeds kriege, dann die ich ab und zu mir und was, wo jemand von der Klippe runter springt.

Nina Gummich: Ja, bist du so richtig bekannt geworden, jetzt durch dein Buch, oder hat sich vorher schon jemand für dich interessiert?

Peter Vajkoczy: Meine Patienten und die Rechtsanwälte, die mich verklagt haben haben.

Nina Gummich: Du wirst viel verklagt.

Peter Vajkoczy: Wir machen ab und zu Fehler in der Kommunikation oder in der Behandlung, und dann gibt es Rückfragen. Ja, dann gibt's schon mal Streit.

Nina Gummich: Das ist aber das hält sich auch ein bisschen auf, oder?

Peter Vajkoczy: Und das hält uns auf, aber es ist ja irgendwie auch das Recht hat irgendwie jeder mal nachzufragen, und wenn wir es verpasst haben.

Nina Gummich: Nachzufragen, ein bisschen was anderes, als verklagt zu werden, aber gut.

Peter Vajkoczy: Na ja, manchmal ist es aber auch ein Missverständnis, und dann läuft die ganze Schacht und Sache schon. Dann ist es ziemlich anstrengend, ist aus der Welt zu schaffen.

Nina Gummich: Peter, weißt du überhaupt, was Neurochirurg macht?

Peter Vajkoczy: In deiner Welt oder in meiner Welt.

Nina Gummich: Ja, also, wir haben Leute auf der Straße gefragt, was sie denken.

Peter Vajkoczy: Okay, ich bin gespannt.

Nina Gummich: Ja.

Speaker 3: Was macht ein Neurochirurg? operieren, Chirurg, verbindet man immer mit Operation, wahrscheinlich viel Kopf, Gehirn. Also Neurochirurg sind ja alles, die sozusagen, die Sachen im Hirn, sozusagen ein Anschauen,diagnostizieren, und ja, also, das stell ich mir unter dem Beruf vor. Alles, was halt mit dem Hirn zu tat, alle Vorgänge dort, das behandeln die sozusagen. Ja, ich würde sagen, der chirurgisch, städtisch, chirurgische Tätigkeit am Nervensystem, also sprich Kopf, Wirbelsäule, nerven generell, die man irgendwo haben kann: Ähm, die haben wir überall in unserem Körper, wenn da dran gearbeitet werden muss, chirurgisch, bei was einen Kaputt Tumor, der arbeitet in diesem Fachgebiet, also rein neurologisch, sozusagen als Tätigkeit im Bereich der Neurologie.

Nina Gummich: Die letzte hat den Jackpot geknackt.

Peter Vajkoczy: Ja. Mich freut vor allem, dass sie gesagt hat, dass die Nerven ja überall sind und dass wir neue wirken, eigentlich deswegen überall operieren. Eigentlich gibt es nur neue Kirke auf der ganzen Welt.

Nina Gummich: Man braucht gar niemand anders, meinst du.

Peter Vajkoczy: Man könnte alles machen.

Nina Gummich: Jetzt sag mal, was ihr wirklich macht!

Peter Vajkoczy: Wir operieren am Nervensystem. Es war schon richtig, fand, die waren alle ganz gut.

Nina Gummich: Ja, ne.

Peter Vajkoczy: Ja, also dieses ganze informations Thema haben wir schon ganz gut bewältigt. Leute wissen schon bescheid. Also, Neurochirurgen operieren am Gehirn, an der Wirbelsäule und an den peripheren Nerven, die dann eben so auslaufen, in die Arme und in die Beine.

Nina Gummich: Was glaubst du also? Gibt es so eine bestimmte Art Mensch oder so oder wie? Wie muss man so drauf sein, um, um das vielleicht gut zu können? Also wenn sich jetzt jemand fragt, wäre das vielleicht was für mich? Könnte ich mir das vorstellen zu studieren?

Peter Vajkoczy: Größenwahnsinnig, perfektionistisch. Leidensfähig? Nein, also man muss erst mal begeistert sein für das Gehirn per se. Also, man muss erst mal denken, dass es irgendwie spannend ist, oder muss es irgendwie auch cool finden, vielleicht?

Nina Gummich: Es ist auch wahnsinnig spannend. Ich war tatsächlich, habe auch schon mal ein Gehirn gesehen. Ich war bei in der Obduktion.

Peter Vajkoczy: Aber das ist ja viel spannender.

Nina Gummich: Die Obduktion?

Peter Vajkoczy: Das, was ? macht.

Nina Gummich: Also ja, der kommt auch gleich, und du wirst gleich Rausgehen dabei!

Peter Vajkoczy: Aber das bin ich gewohnt. Das ist mein tägliches Leben. Was ist eher mit 500000 verloren? Wie nennt man ihn?

Nina Gummich: Ja, der Mörder Influencer.

Peter Vajkoczy: Das ist auch doppeldeutig, deswegen klar.

Nina Gummich: Auf jeden Fall hab ich da ein Gehirn gesehen, sogar zerschnitten. Das Gehirn natürlich!

Peter Vajkoczy: Okay, wir versuchen es ganz zu lassen.

Nina Gummich: Das ist gut, aber das war da schon wahnsinnig faszinierend für mich, das zu betrachten, obwohl ich hätte viel mehr Angst, vor allem da noch, also ich hatte da schon Schiss, dass ich irgendwie in Ohnmacht falle oder so, aber das ist nicht passiert. Ich fand das tatsächlich einen sehr großen Unterschied, ob in einem Körper noch Leben ist oder nicht. Aber wenn das noch alles so da ist, da hätte ich, glaube ich, viel mehr Angst davor. Ich glaube, ich würde mich nicht bei dir reintrauen.

Peter Vajkoczy: Okay, aber dabei stinkt es bei mir weniger als im Obduktionssaal.

Nina Gummich: Da kotzt man nicht so schnell, und man übergibt sich auch nicht.

Peter Vajkoczy: Das ist richtig. Also was muss man noch haben? Man muss also Interesse am Gehirn haben, muss schon mal auch bisschen cool finden und schön finden und muss fasziniert sein.

Nina Gummich: Kannst du nochmal sagen, was dich daran so fasziniert, auch wenn du das auch schon tausend mal gesagt hast?

Peter Vajkoczy: Meine leidenschaftliche Beziehung?

Nina Gummich: Ja.

Peter Vajkoczy: Zum Gehirn.

Nina Gummich: Deine romantische.

Peter Vajkoczy: Mhm Ähm, also mich interessiert, mich hat zunächst fasziniert, dass es mein Gebiet ist, wo man schön forschen kann, als ich mich dafür entschlossen habe.

Nina Gummich: Weil viel auch immer noch unerforscht ist, ne!

Peter Vajkoczy: Ja, aber weil es auch viele interessante Fragestellungen gibt, von den Hirntumoren über die Gefäße und die Entzündung da drin, macht das Immunsystem also, ich wollte ja auch neben der Operation ja auch forschen. Deswegen fand ich Neurochirugie schon mal gut, und dann finde ich schön, als ich das erste Mal gesehen habe, hat sie mich dann total geflasht, weil ich so ästhetisch fand, es roch nicht, es war schön, es hat so ruhig pulsiert, war ganz gechillt, und es hat nicht geblutet, am Anfang zumindest, und das Ziel war, dass es auch nicht blutet. Und was da so auf den Milimeter und so weiter sich die Natur belegt hat, hat mir schon irgendwie so ein bisschen Respekt abgerungen im Detail und in der Funktion. Also ich habe schon eine romantische Beziehen zum Gehirn.

Nina Gummich: Was ich auch wahnsinnig schön fand, du hast gesagt in einem Interview, dass du das Privileg hast, die Leute so kennenzulernen, wie sie wirklich sind, weil sie in den Momenten, wo sie so eine Diagnose kriegen oder in so einer Situation ausgesetzt sind, wirklich, dann ist man definitiv man selber. Wie kommst du dann mit den Leuten draußen klar, die die ganze Zeit nicht so sind, wie sie eigentlich sind? Da gibt es ja wahnsinnig viele davon. Sind das für dich zwei verschiedene Welten, oder denkst du manchmal: Mensch, es geht um so viel belangloses da draußen?

Peter Vajkoczy: Sag mal ein Beispiel.

Nina Gummich: Wenn Menschen nicht so sind wie sie sind.

Peter Vajkoczy: Nee, weißt du jetzt, welche Menschen mich da draußen mir begegnen würden, die nicht so sind, wie sie sind, also die irgendwie was vorgeben, sozusagen? Oder?

Nina Gummich: Ja, oder wenn man auch, wenn man Gespräche hat, sozusagen wo... Oder vielleicht hast du die ja gar nicht, vielleicht hast du keine Freunde oder bekannte, wo man, wo es um so?

Peter Vajkoczy: Ich habe gar keine Freunde.

Nina Gummich: Ach, so okay! Ja, du bist ja nur hier... Scheiße, das war jetzt wieder die falsche Frage.

Peter Vajkoczy: Aber die wenigen Freunde, die ich mir wünschen würde, die sind alle authentisch.

Nina Gummich: Alle wesentlich und authentisch, gut habe ich auch, hast du ja auch schon genug!

Peter Vajkoczy: Die anderen sind, die anderen sind ja auch tolerant, die sind ja auch okay, dass es die gibt.

Nina Gummich: Absolut! Was kannst du dir denn vorstellen? Was in den wie viel Prozent des Gehirns sind erforscht? 15 bis 20?

Peter Vajkoczy: Mhm.

Nina Gummich: Was denkst du, was mit den anderen so abgeht?

Peter Vajkoczy: Ähm, Emotion, ob wir das Gespräch mögen, ob wir das Gespräch nicht mögen, was wir über den anderen denken, wir wirklich akzeptieren wollen, dass der andere 1000 Follower mehr hat oder nicht, ob wir neidisch sind.

Nina Gummich: Ja.

Peter Vajkoczy: Ähm, weiß ich nicht. Solche Sachen, halt solche kognitiven Dinge, die wir nicht richtig verstehen, wie sie entstehen.

Nina Gummich: Du betreust ja auch Forschungsteams, wenn ich das richtig verstanden habe, oder du hast Leute auf Station, die auf jeden Fall auch Forschen. Da beschreibst du auch eine Situation, die mir hängengeblieben ist, dass du mal irgendwann morgens reingekommen bist, und die haben sich schon wieder so gut verstanden und hatten gar nichts zu diskutieren und haben alle das gleiche gedacht: über alles, und das fand ich wahnsinnig toll, weil da klar wurde, dass du jemand bist, der auf jeden Fall Diskussionen und Streit und anderer Meinung sein total schätzt, was ja nicht unbedingt gewöhnlich ist in unserer Gesellschaft.

Peter Vajkoczy: Und solange das nicht eine andere Meinung als meine ist, schätze ich diese. Das war ein Scherz.

Nina Gummich: Und du schreibst sogar, du Arbeitest auch besonders. Du hast auch einen Kollegen, mit dem du gerne operiert, und ihr seid überhaupt nicht, also ihr seid relativ nicht einer Meinung über viele Dinge. Das fand ich auch toll.

Speaker 3: Das ist doch auch gut! Also, das finde ich auch gut. Also, ich streite mich gerne, ich höre mir gerne andere Meinung an, und ich finde, das Schöne, was wir haben im OP, ist eben, dass wir eben auch dieses dieses Teamgefühl haben. Ich sag mal so eine Diskussion, wenn man unterm Mikroskop ist, dann ist man relativ alleine, aber im Endeffekt hat man das ganze Team hinter sich. Das war mir in dem Buch auch wichtig, dass ich diese ganze Teamatmosphäre irgendwie rüberbringen und dass die Leute alle Namen und Gesichter haben und nicht irgendwie so blass sind und namenlos sind, und deswegen ist auch zusammen was erleben bei uns in der Klinik zumindest wichtig. Weihnachtsfeiern waren dann Oktoberfest, haben wir gemacht. Ja!

Nina Gummich: Du lädst deine Leute auch mal ein, hatte ich das Gefühl.

Peter Vajkoczy: Ja. Vor drei Wochen waren wir im Berghain zum ersten Mal.

Nina Gummich: Wirklich!

Peter Vajkoczy: Mhm.

Nina Gummich: Und was hast du erlebt?

Peter Vajkoczy: Der Wahnsinn war total geflasht!

Nina Gummich: Weil du ein Adrenalin Junkie bist?

Peter Vajkoczy: Nein, ich mag ja, ich mag ja, ich mag ja Elektro Musik, und ich war ja schon in Mannheim auf Raves, aber ins Berghain hab ich nie geschafft. Aber jetzt, durch diese DJane, die ich kennengelernt habe, deren Mutter ich operieren durfte, die uns reingebracht hat, waren wir zu zehnt das ganze Team in Berghain und haben halt abgefeiert.

Nina Gummich: Na ja, okay.

Peter Vajkoczy: Nicht unmittelbar nach der Op, also nach der Op, nach ihrer Op, nachdem alles gut war.

Nina Gummich: Könntest du das auch, wenn es schlecht läuft, dann wärst du da auch ins Berghain eingegangen, oder geht sowas dann gar nicht?

Peter Vajkoczy: Wenn es schlecht läuft, werde ich nicht eingeladen. Keine Sorge.

Nina Gummich: Doch nicht von der Tochter! Ich meine, an dem Tag, wenn du einen Tag hattest, wo die wirklich OP schlecht lief, und dann hättest du aber trotzdem geplant, wir gehen heute abend dahin, dann kannst du nicht oder? Dann würdest du mit sinkendem Kopf nach Hause.

Peter Vajkoczy: Ja, wäre ich schon ein bisschen angeschlagen.

Nina Gummich: Hat man denn die Möglichkeit, in dein Team irgendwie zu kommen, wenn man jetzt anfangen würde, seine Ausbildung zu machen oder zu studieren oder so? Ich denke mal, dass viele sich das ganz cool vorstellen könnten.

Peter Vajkoczy: Ähm, so als Mitarbeitende, das wäre toll. Wir suchen immer Leute.

Nina Gummich: Wirklich!

Peter Vajkoczy: Ja.

Nina Gummich: In welchen Positionen? Zum Beispiel.

Peter Vajkoczy: Pflege, Op, Ärztinnen, Ärzte, alles! Ich war jetzt zum Beispiel letzte Woche mit fünf neuen Leuten laufen. Wir nennen das immer Induktion Run, und ich gehe mit denen dann immer laufen: acht Kilometer Schlachtensee, krumme Lanke, und danach sitzen wir im Biergarten und trinken was.

Nina Gummich: Das heißt, wer nicht laufen kann, kann gleich zu Hause bleiben.

Peter Vajkoczy: Ist schwierig, ja.

Nina Gummich: Ein Kriterium, ja?

Peter Vajkoczy: Nein, aber wir sind schon eine sportliche Klinik, aber es ist, weil das Leistungsgefälle ist, auch sehr unterschiedlich. Aber wir bleiben zusammen, und wir stehen diese acht Kilometer zusammen durch. Da geht es auch eher um so ein gemeinsames Ding.

Nina Gummich: Sehe ich genauso, könnte ich wieder sofort einhaken. Ich habe auch irgendwann angefangen mit richtig viel Sport und habe auch gemerkt, es bringt, du hast einen ganz anderen Kampfgeist innerlich. Ich habe plötzlich alle möglichen Sachen in meinem Leben ganz anders gemeistert und viel mehr hinbekommen und war viel leistungsfähiger, einfach weil du beim Sport so merkst, du kannst es, du kannst es durchziehen.

Peter Vajkoczy: Richtig, und deswegen freue ich mich immer, wenn sich Leute bewerben, die auch eine sportliche Vergangenheit haben, egal, was sie machen. Aber irgendwie, dass man so ein bisschen Körpergefühl, ist ja auch nicht schlecht, wenn man operieren will, und so ein bisschen Ausdauer ist ja auch nicht schlecht, wenn man lange OPS hat.

Nina Gummich: Habe ich mich jetzt schon mehrmals gefragt. Tatsächlich haben mir alle erzählt, die ich Interviewe, dass sie Sport machen als Ausgleich. Man denkt, so denke mir, stimmt auch viele bei mir, wenn sie fragen, was machst du dann, um runterzukommen, und so, dann denken viele, Mann legt sich hin und schläft oder?

Speaker 3: Trink erst mal drei Bier!

Nina Gummich: Ja, ich trink erst mal, was du auch nicht über mich weißt. Peter, ich hab eine Charité Serie gedreht, und 1960 er Jahre haben wir gespielt.

Peter Vajkoczy: Bist du auch in der Future Serie dabei?

Nina Gummich: Nee, aber meine Mutter.

Peter Vajkoczy: Ah.

Nina Gummich: Lustig, oder haben wir von Fotos angeguckt? Die haben dann so Goldketten im Gesicht und so helle Haut. Und jetzt frage ich dich, wie stellst du dir denn die Charite so in 100 Jahren vor?

Peter Vajkoczy: In 100 Jahren!

Nina Gummich: Ja, erst mal bist du nicht mehr da. Kommst du damit klar.

Peter Vajkoczy: Damit komme ich gut klar, weil dann spreche ich über eine Charite, die ich auchnicht mehr patient werden kann. Das ist ja auch ganz gut.

Nina Gummich: Das wollte ich dich auch noch fragen. Von wem würdest du dich eigentlich operieren lassen, wenn du was hättest?

Peter Vajkoczy: Von was, am Kopf, am Gehirn? Ich habe ja gute Freunde, die machen das auch sehr gut.

Nina Gummich: Ja, würdest du einen Freund auswählen?

Peter Vajkoczy: Na klar gut. Wieso Fremden auswählen?

Nina Gummich: Na ja, du sollst jetzt sagen, wenn du anhimmelst, halt!

Peter Vajkoczy: Ich himmel meine ganzen Buddys an.

Nina Gummich: Die mit den Rucksäcken, mit den Medizin Stangen, da kurz nochmal durch desinfiziert, am Flughafen schon. Okay, sag mal, wie du dir die Charité in 100 Jahren vorstellst.

Peter Vajkoczy: Also, ich glaube, ich träume ja immer von so einem Brain tower, und ich glaube, in 100 Jahren steht der Brain Tower noch immer nicht.

Nina Gummich: Was ist der Brain Tower?

Peter Vajkoczy: Der Brain Tower ist doch so ein Projekt, was wir irgendwie, ähm unbedingt machen wollen, mit den ganzen Neuros, so ein eigenes Gebäude, wo nur noch alle, die sich am Hirn arbeiten und operieren und diagnostizieren und untersuchen und forschen. Alle in einem Gebäude sind voll durch digitalisiert, mit ganz neuen Möglichkeiten, ganz neuen Konzepten. Alle Fachgrenzen werden runter, werden runtergerissen.

Nina Gummich: Du bist voll Fortschritt, voll.

Peter Vajkoczy: Ich bin Fortschritt.

Nina Gummich: Na, du bist voll für Fortschritt, dich beängstigt auch nicht die Vorstellung, dass da Roboter rum hantieren und sowas, weil Hauptsache, es hilft.

Peter Vajkoczy: Nee, muss schon vernünftig sein!

Nina Gummich: Also Hauptsache es ist gut!

Peter Vajkoczy: Also, ich habe jetzt keine Berührungsängste davor. Und ich habe ja noch die 15 Jahre. Es muss irgendwas kommen, es muss irgendwas spannend werden. Kann doch nicht 15 Jahre so weitermachen wie bislang? Also wie sieht sie 100 Jahren aus? Ich habe keine Idee, ich weiß es nicht. Wahrscheinlich werden wir alle Chips implantiert bekommen. Wahrscheinlich würde die Früherkennung so gut sein, dass es warscheinlich gar kein Krankenhaus mehr braucht. Das Krankenhaus wird viel kleiner sein.

Nina Gummich: Das war auch das Thema unserer Folge. Ich habe so einen Krebsforscher gespielt, die zur Krebsfrüherkennung forscht, aber ist ja immer noch ein Riesenthema. Aber du meinst, das wird sehr viel schneller gehen, dann sehr viel früher klar sein.

Peter Vajkoczy: Aber wir reden doch über 100 Jahre!

Nina Gummich: Ja, ja, eben, und wie sieht die Welt so aus? Beschreibe mal die Menschen!

Nina Gummich: Ich weiß nicht Klamotten mäßig oder?

Nina Gummich: Ja, also so die Atmosphäre halt.

Peter Vajkoczy: Ah, schöne alte, schöne neue Welt!

Speaker 3: Ja.

Peter Vajkoczy: Ich glaube, sehr viel regulierter, sehr viel digitaler.

Nina Gummich: Mhm.

Peter Vajkoczy: Sehr viel kontrollierter.

Nina Gummich: Würdest du jetzt deinen Job auch an Roboter abgeben?

Peter Vajkoczy: Wir arbeiten schon mit Robotern, aber die helfen uns nur, die halten nur irgendwas oder so.

Nina Gummich: Wirklich ?

Peter Vajkoczy: Ja, aber die halten nur. Wir bringen sie in der Position, dann halten sie es dann da.

Nina Gummich: Bring mir einen Kaffee. Macht der wirklich nein? Macht er nicht! Ja, stell mal vor, nein, doch, da müsste sich so einen Bauch öffnen, und dann kommt ja der Kaffee durch.

Peter Vajkoczy: Ja. Aber wir können ja keinen Kaffee im OP trinken.

Nina Gummich: Nein. Du isst nicht so, trinkst nichts, du gehst nicht auf Toilette, nix!

Peter Vajkoczy: Während einer Operation nicht, sonst schon.

Nina Gummich: Peter. Und du musst auch nicht, du musst ja nicht unterdrücken, sondern es passiert einfach nicht, weil man so irgendwo anders ist.

Peter Vajkoczy: Nein, ich bin so im Tunnel, dass ich nicht muss.

Nina Gummich: Ja, ist halt wie bei einer sieben Stunden Vorstellung oder 14 Stunden.

Peter Vajkoczy: Wollte ich sagen, du sprichst, du spielst doch auch, und dann kannst du nicht einfach weglaufen.

Nina Gummich: Peter, das möchte ich jetzt nicht besprechen. Ich will auf jeden Fall noch wissen, du warst viel im Ausland unterwegs. Findest du das auch eine wichtige Sache für die jungen Leute heute, dass sie sich auf jeden Fall im Ausland weiterbilden und da verschiedene Techniken erlernen und Praktika machen und einfach?

Peter Vajkoczy: Das ist ja ein Streit, wie man das am besten macht. Also ich finde es zum Beispiel wichtig, dass man im Studium mal rumkommt und sich mal verschiedene Systeme anschaut, und dahinter steckt immer der Gedanke, dass ich eigentlich denke, dass es bei uns in Deutschland im allgemeinen und natürlich hier eine besondere, dass wir so gut sind, dass wir uns gar nicht verstecken müssen vor den ganzen Amerikanern. Aber es ist gut, das System mal zu sehen und zu verstehen, wie die Amerikaner ihre Sachen verkaufen. Die sind nämlich sehr viel weniger bescheiden als wir und sehr viel besser im Verkaufen. Aber das kriegt man dann schon mal mit, und das ist auch, das ist auch bewundernswert. Die schaffen, so eine positive Stimmung aufzubauen. Ich hab da ja irgendwie zwei Monate, 36 on, zwölf Stunden off irgendwie gearbeitet, und ich war da so im Adrenalin, und das war so begeisternd. Also irgendwie schaffen die noch eine bessere Stimmung und noch eine bessere Begeisterung. Die Kommunizieren, glaube ich, anders.

Nina Gummich: Ist bei uns wieder genauso.

Peter Vajkoczy: Vieleicht solte man dass der Charite hier in diesem Podcast mitgeben, sich mal darüber Gedanken zu machen, wie man diese Begeisterung und wie man das noch mal noch ein bisschen toppen kann.

Nina Gummich: Das hats du falsch verstanden, du sollst hier sagen, wie toll die Charité schon ist!

Peter Vajkoczy: Ja, aber ich kann auch noch sagen, was man noch besser machen kann.

Nina Gummich: Ja, natürlich, natürlich, das ist doch eine gute Idee.

Peter Vajkoczy: Ja, und wenn dann die ganzen Leute das gesehen haben und sehen, wie toll wir sind, dann bringen sie vielleicht diese positive Stimmung mit. Also gut, ich finde es als Studenten wichtig oder Studierende wichtig, dass man ins Ausland geht. Ich finde es interessant, wenn man bestimmte Forscher, experimentelle Methode oder Forschungsmethode lernen möchte, mal hinzugehen oder mal ein, zwei Jahre dann zu forschen. Aber ich bin eigentlich der Vertreter, der sagt, man sollte es durchziehen und man sollte eine gute Ausbildung bekommen. Die ganzen experimentellen Sachen, die Forschungsgrundlagen sollte man während des Studiums gelegt haben. Jetzt reden wir über die Ärztinnen und Ärzte, und dann, wenn man eben schon das Handwerk Zeug hat, dann ist der richtige Zeitpunkt, dass man in der Welt rum fährt und sich immer alles anguckt, und dann schaut man dann Woche zu, und dann hat man wieder wie so ein Dieb, der so überall so ein bisschen was stiehlt.

Nina Gummich: Ist doch das beste, oder?

Peter Vajkoczy: Und dann guckst du dir die ganzen Schauspielerinnen und Schauspieler an.

Nina Gummich: Ich war neulich bei einem Hörspiel, und das konnte ich noch überhaupt nicht. Da habe ich erst mal sofort gesagt, hallo, leute, ich weiß überhaupt nicht, wie das gehen soll. Das finde ich zum Beispiel auch wichtig, dass man nicht so tut an den Sachen, wo man wirklich nicht weiß. Das kann ja auch schon verhindern zu lernen, dass ich jetzt da eine Stunde lang behaupte, ich kann es schon, und dann habe ich einer zugehört, die ich wahnsinnig toll fand und habe, sofort kann ich damit rein, kann ich dazu hören, wie die das macht, und ich glaube, da sind auch manche zu unsicher oder zu eitel, oder das machen nicht viele, sich wirklich irgendwo dahinter daneben setzen und sagen ich, über Erfahrungen ich jetzt und wer besser ist, das kann ich sehen, und dann will ich zugucken.

Peter Vajkoczy: Aber weil du eine gute Ausbildung hattest, konntest du schnell annehmen und konntest das dann irgendwie nachahmen. Genau, das habe ich auch gemacht, war in verschiedenen Orten und hab den kalten OPS, weil es fürs Gehirn schützend ist, und dann sitzt man da in der Ecke, und dann guckt man da auf dem Schirm zu. Oder man hat sich ja auch geändert, wenn man heute auf YouTube die ganzen OP Videos sehen kann. Aber damals hat man dann da gesessen, hat man den Leuten über die Schulter geguckt.

Nina Gummich: Hast du auch Videos, auch welche hochgeladen?

Peter Vajkoczy: Nein, aber es gibt sicherlich OP Videos, die sich Leute sich gucken können und anschauen können, und sicherlich in einem Vortrag habe ich auch mal eine Op gezeigt, weil ich was erklärt habe. Also, es ist leichter, aber es ist trotzdem was anderes, wenn man dort sitzt und wenn man mit den Leuten spricht und wenn man sich den ganzen Flow anschaut und die ganzen Details, und man erkennt diese Details und diese speziellen Tricks nur dann, wenn man schon ein bisschen die Grundlagen hat, denn sonst, wenn du ein Anfänger bist, guckst du dazu und merkt gar nicht, was besonders ist.

Nina Gummich: Und dann finde ich jetzt auch noch eine Stufe, dass man es eben nicht rein nachahmt, sondern dass man das, was man aufgezogen hat, zu seinem eigenen macht? Ich finde, das ist noch ne andere.... Weiß du, was ich meine?

Peter Vajkoczy: Ja, man muss es halt.... Also, ich, meine Leute, die ich besucht habe und die gut sind, hatte immer den Anspruch, dass die nächste Generation noch besser sein soll, und das ist ja auch ein guter Anspruch, und deswegen geht man da hin, dann holt man sich die Sachen, und dann wird es gemixt zu einem eigenen Stil.

Nina Gummich: Absolut!

Peter Vajkoczy: Man darf aber nie vergessen, woher man es hat. Das finde ich immer wichtig.

Nina Gummich: Das merkt man auch schon in deinem Buch, das sagst du ja immer auch sehr schön, von wem du was gelernt hast, oder man merkt, wie du die anderen neben dir auch sehr gut hinstellst und wirklich auch als wichtig empfindest. Also, da kommst du nicht so eitel rüber, das kann ich dir schon mal sagen.

Peter Vajkoczy: Wie ich jetzt rüber komme.

Nina Gummich: Nee, wie du manchmal vielleicht denkst, weil der sagt, immer, dass man gar nicht so ganz irgendwie sein darf oder sowas, aber ich merke das bei dir eigentlich gar nicht. Ist das eine Unterstellung von vornherein oder wo? Woher kommt das? Und man sagt, ich habe das auch? Ich habe mich da erschrocken, dass das ständig überall steht, dass die Neurochirurgen sich mal entmystifizieren müssen und die Halbgötter in Grün und Dings und so.

Peter Vajkoczy: Ja, ich glaube, dass die Generation vor uns, die so Pionierarbeit und was besonderes gemacht hat. Die fanden sich schon ziemlich cool, und haben schon dafür gesorgt, dass es so ein bisschen Mythos wird.

Nina Gummich: Aber warum auch nicht? Ihr seid ihr auch im Mega cool und macht super tolle Sachen!

Peter Vajkoczy: Ja, das ist die Gradwanderung, aber auf der anderen Seite, wenn du immer nur sagst, dass dass das jetzt wahnsinnig schwierig ist und dass nur du das kannst, wie soll das denn jemand, der jünger ist, lernen, und wie soll das Fach ein Fortschritt machen?

Nina Gummich: Darum geht's.

Peter Vajkoczy: Man muss mal die Sachen abhaken und sagen, das kann jetzt auch mal jemand lernen, und das ist natürlich, ist es ein spannendes Organ, und das ist ein wichtiges Organ, und was wir da machen, ist auch was in gewisser Weise besonderes. Aber man soll auch nicht irgendwie das so tun, als ob das was nicht Schaffbares ist.

Nina Gummich: Was würdest du machen, wenn du, wenn jetzt plötzlich deine Hand kaputt geht?

Peter Vajkoczy: Ich hab mir beim Ski fahren mal den Daumen verletzt, da hatte ich auch mal kurz Sorge.

Nina Gummich: Das glaube ich.

Peter Vajkoczy: Hm!

Nina Gummich: Und dann, was war?

Peter Vajkoczy: Es ist wieder zusammengewachsen.

Nina Gummich: Ach, gebrochen!

Peter Vajkoczy: Nee, Ski Down. Das Band war so ein bisschen... Dann weißt du gar nicht, was ein Ski Down ist, wenn man dann so fällt und der nach hinten so gestreckt wird, und was dann hier so...

Nina Gummich: Ich hab so Ski fahren gelernt, dass mein Stiefvater mit mir ganz hoch ist, wo es nur noch schwarze Pisten gab, und dann hat er mich zwischen die Beine geklemmt als Kind und ist los, und hat dann irgendwann immer geschrien: Schneepflug, Schneepflug, und ich wusste nicht, was heißen, sondern habe ich bisschen Schnee geschmissen, weil ich mir vorgestellt habe, der Schnee soll fliegen.

Peter Vajkoczy: Und dann hast du laut geschrieben.

Nina Gummich: Ja, und das war für ihn, war das gut, der fand, dass das eine Schocktherapie war, aber ich mochte einfach dann noch weniger Ski fahren.

Peter Vajkoczy: Ist ja auch ein weiter Weg, bis man wieder unten ist.

Nina Gummich: Oh, du hast mir die Frage nicht beantwortet. Was würdest du dann machen, wenn du plötzlich nicht mehr operieren könntest?

Peter Vajkoczy: Weiß ich nicht, da würde ich erst mal meinen Chef anrufen.

Nina Gummich: Wer ist das?

Peter Vajkoczy: Na ja, der Vorstand und der ärztliche Direktor.

Nina Gummich: Okay, dann sagen die nein, peter, das kann nicht sein. Wir müssen irgendwas tun, und dann geht es nicht. Und dann?

Peter Vajkoczy: Und dann, dann müsste ich mich, dann müsste ich umschulen, dann müsste ich vielleicht nur noch in Op gehen und dumme, dumme Sprüche machen, oder?

Nina Gummich: Aber du würdest hier gerne bleiben an dem Ort.

Peter Vajkoczy: Ja, ich finde es hier irgendwie schön.

Nina Gummich: Du würdest im Op bleiben wollen.

Peter Vajkoczy: Ja. Du sagst das mit so einer traurigen Unterstimme.

Nina Gummich: Weil ich es herzzerreißend finde, willst du mir einen kurzen Spiel spielen? Sag jetzt ja, gut, pass auf !

Speaker 3: Der heiße Stuhl.

Nina Gummich: Ich stelle dir jetzt fragen.

Peter Vajkoczy: Der heiße Stuhl.

Nina Gummich: Du musst dich mal für ein Wort entscheiden.

Peter Vajkoczy: Okay.

Nina Gummich: Sicherheit oder Risiko?

Peter Vajkoczy: Risiko.

Nina Gummich: War klar. Herz oder Hirn.

Peter Vajkoczy: Herz.

Nina Gummich: Nur um mich zu überraschen, und Adrenalinschub oder Ruhepause.

Peter Vajkoczy: Adrenalinschub.

Nina Gummich: Festhalten oder gehen lassen.

Peter Vajkoczy: Gehen lassen.

Nina Gummich: Familie oder Patient.

Peter Vajkoczy: Ist ja wieder dann schwierige Frage.

Nina Gummich: Das gemein einfach.

Peter Vajkoczy: Ja, wenn es spitz auf Knopf geht, dann Patient.

Nina Gummich: Ja.

Peter Vajkoczy: Kann den ja nicht liegen lassen.

Nina Gummich: Nee!

Peter Vajkoczy: Und danach die Familie.

Nina Gummich: Ja, Schicksal oder Wissenschaft?

Peter Vajkoczy: Wissenschaft.

Nina Gummich: Zukunft oder Vergangenheit?

Peter Vajkoczy: Zukunft.

Nina Gummich: Bier oder Wein.

Peter Vajkoczy: Am Abend ab, Wein.

Nina Gummich: Dann macht er gleich beleidigt die Arme Überkreuz oder sowas! Hängematte oder stand up Pedal?

Peter Vajkoczy: Stand Up Pedal.

Nina Gummich: Bewahren oder verändern.

Peter Vajkoczy: Ändern.

Nina Gummich: Ah, ja! Man sagt eigentlich: Männer wollen, wir Frauen wollen verändern, und der eine soll den anderen darin unterstützen.

Peter Vajkoczy: Bist du auch eine Veränderung oder die Bewahrerin?

Nina Gummich: Verändern.

Peter Vajkoczy: Siehst du, würde hart werden mit uns beiden.

Nina Gummich: Ja. Obwohl Schauspieler und Ärzte gut zusammenpassen!

Peter Vajkoczy: Können den Schauspieler überhaupt zum normalen Leben auch mal nicht schauspielen?

Nina Gummich: Natürlich, es wäre das letzte, was mir einfallen würde, im privaten würde ja wahnsinnig werden.

Peter Vajkoczy: Hm!

Nina Gummich: Das ist, das ist wirklich die Frage, die, die meine Oma mehr stellen könnte. Ja, das ist das typische, was man denkt über über Schauspieler eben. Aber was meinst du, warum die gut zusammenpassen? Also, meine Freundin im Studium meinte immer....

Peter Vajkoczy: Weil die nie zu Hause sind.

Nina Gummich: Genau, und dann hat sie noch gesagt, wir benehmen uns immer so, als ob wir am offenen Herzen operieren und die Ärzte uns wirklich. Welche Rolle spielt Humor in deinem Leben?

Peter Vajkoczy: Ganz viel, ganz wichtig, dass ist Entspannung, Auflockerung.

Nina Gummich: Kann es sein, dass ihr sogar da im Op mal Witze macht, um einfach bei Laune zu bleiben, oder ist da eher doch hochkonzentrierte Situation?

Peter Vajkoczy: Ja, das ist ja wie mit der Musik im Op. Es gibt natürlich Situationen, da ist es angespannt, und da muss man auch konzentriert sein. Aber du kannst deine Leute, oder ich möchte meine Leute auch nicht irgendwie verbrennen, dass sie die ganze Zeit nur angespannt sind. Das muss ja irgendwann noch mal wieder lustig und locker sein, und man Mussauch wieder Musik hören, und man soll mal einen Witz machen.

Nina Gummich: Mhm.

Peter Vajkoczy: Menschlich sein.

Nina Gummich: Absolut, was hast du als letztes zum ersten Mal gemacht?

Peter Vajkoczy: Als letztes, zum ersten Mal. Ich war im Berghain.

Nina Gummich: Magst du Berlin eigentlich?

Peter Vajkoczy: Ich find Berlin cool!

Nina Gummich: Lebst du auch hier oder lebst du eher ein bisschen draußen? Also lebst du auf dem Land oder außer ein bisschen abseits?

Peter Vajkoczy: Ich wohne in der Stadt.

Nina Gummich: Voll mitten drin!

Peter Vajkoczy: In der Weststadt.

Nina Gummich: Wo könntest du dir noch vorstellen zu leben?

Peter Vajkoczy: München.

Nina Gummich: Ich wohne in Potsdam.

Peter Vajkoczy: Ja.

Nina Gummich: Ich finde Potsdam ist Klein München.

Peter Vajkoczy: Wirklich! Was hat denn Potsdam mit München zu tun, weil die so arrogant sind, oder warum?

Nina Gummich: Nein, weil es so sauber ist, weil wir Schlösser und Gärten Stadt sind.

Peter Vajkoczy: Weil, weil ihr in Potsdam so ein schönes Oktoberfest habt, weil die in meinen Lederhosen rumläuft, weil ihr so ein super Fußballverein habt!

Nina Gummich: Das ist krass! Wir haben ganz andere Kategorien.

Peter Vajkoczy: Ja.

Nina Gummich: Ich denke an Schönheit, Sauberkeit, Schlösser und Gärten.

Nina Gummich: Was kannst du in Berlin so richtig nicht leiden?

Peter Vajkoczy: Ähm, das ist nicht immer sauber ist. Ich kann nicht, ich kann nicht richtig leiden. Du hast doch gerade gesagt, Potsdam war so schön sauber, das wollte ich aufgenommen, aber ich kann nicht was nicht richtig leiden.

Nina Gummich: Also finde es eine tolle Stadt!

Peter Vajkoczy: Ich finde eine tolle Stadt, und wenn man was hat, was einem nicht gefällt, dann kann man es auch meiden. In München ist es schwierig, Dinge zu meinen: Potsdam, warscheinlich noch mehr Potsdam. Also München ist so eine homogene Masse. Ist das in Potsdam auch wenig plastisch, wenig Heterogenität, wenig Vielfalt?

Nina Gummich: In München ist mir auch aufgefallen, da war ich mal Tango tanzen. Ich gehe mal Tangotanzen, gerne, wenn ich neuen Städten ankomme, um die einfach anders kennen zu lernen die Stadt und in München wollte niemand sein Partner tauschen. Die sind einfach ganz strikt in ihren Pan geblieben, obwohl beim Tango, wo die erste Regel ist, dass du den ganzen Abend mit dem man Namen immer wieder tanzt.

Peter Vajkoczy: Ja, aber in München ist es auch so schwierig, gute Partner zu finden. Da muss man die auch festhalten.

Nina Gummich: Woher weißt du das?

Peter Vajkoczy: Hab ich jetzt daraus geschlossen? Aus deiner Aussage? Festhalten oder gehen lassen.

Nina Gummich: Absolut Peter, was willst du am Ende deines Lebens sagen können?

Peter Vajkoczy: Ah, dass ich alles das, was ich machen wollte, auch gemacht habe und das dann auch möglichst gut gemacht habe!

Nina Gummich: Toll, das finde ich, ein schönes Schlusswort. Das ist, glaube ich, motivierend, oder das ist, was ganz wichtig ist, was junge Leute sich auch fragen sollten und danach handeln.

Peter Vajkoczy: Genau, und diejenigen, die sich das noch fragen, die können sich gerne bei uns bewerben.

Nina Gummich: Toll!

Peter Vajkoczy: Ja, die würde ich gerne sehen und kennenlernen.

Nina Gummich: Wirklich bist du da offen?

Peter Vajkoczy: Natürlich.

Nina Gummich: Wie sollten die so drauf sein? Menschlich!

Peter Vajkoczy: Die sollten einfach mal ein guter Menschen in Anführungszeichen sein, mit guten Werten! Die müssen nichts können. Ich glaube, alles Fachliche kann man lernen, aber den Charakter und die Einstellung, den das muss man, glaube ich, mitbringen.

Nina Gummich: Ich kenne auch Regiesseure, die suchen auch ihre Schauspieler danach aus. Die wollen nichts vorgespielt bekommen, sondern den einmal treffen zum Gespräch. Das finde ich wahnsinnig schlau!

Peter Vajkoczy: Das mache ich aber auch so.

Nina Gummich: Und ich kann dir auch sagen, ich kann mit dem Schauspieler reden und kann dir sagen, ob der gut spielt oder nicht.

Peter Vajkoczy: Hm!

Nina Gummich: Mhm, kennst du das auch?

Peter Vajkoczy: Würde ich gut spielen.

Nina Gummich: Du.

Peter Vajkoczy: Also das ich gerade verkacke beim Influencer sein, hast du schon gesagt.

Nina Gummich: Ja, gut spielen, ich glaube nicht. Weil du das nicht deine Leidenschaft ist, würde ich gut operieren.

Peter Vajkoczy: Ja, du würdest das super machen!

Nina Gummich: Nee, ich war wirklich naturwissenschaftlich sehr unbegabt. Mein Vater wollte, dass ich Arzt, Ärztin werde, und das hat sich aber dann in den Noten auch gezeigt, dass das er und die andere war, nichts zu holen.

Peter Vajkoczy: Aber hat ja funktioniert.

Nina Gummich: Ja, ich kann jetzt alles ausleben.

Peter Vajkoczy: Bist du eigentlich so festgelegt auf diese Arzt rollen oder Ärztinnen rollen?

Nina Gummich: Spiele nur Ärzte oder AliceSchwarzer im Wechsel!

Peter Vajkoczy: Mhm.

Nina Gummich: Nee, gar nicht festgelegt, denkst du, ich bin jemand, jemand festlegen kann.

Peter Vajkoczy: Weiß ich nicht, aber Schauspiel haben noch immer Angst, dass sie in so einer Rolle dann so drinnen sind.

Nina Gummich: Weißt du wie ich das dann gemacht habe.

Peter Vajkoczy: Nein.

Nina Gummich: Ich habe in jedem, also ich hab meine Presseagentin, und wir haben überall immer angekündigt, dass ich, dass ich dafür, dass ich die wandelbare bin, und hat sich das rumgetragen wie ein Lauffeuer. Jetzt sagen das alle und denken alle von selber, und deswegen bin ich das plötzlich. Mich kann man nicht festlegen.

Peter Vajkoczy: Jeden Tag eine Überraschung.

Nina Gummich: Also, man kann sich bei dir bewerben und kann Hoffnungen haben, in dein tolles Team zu kommen, was wirklich sehr besonders ist. Ich würde sofort mich bewerben, hätte ich da Talent.

Peter Vajkoczy: Das Team lebt von den Leuten, die sich bewert. Die sind alle besonders, und da sind wir stolz drauf.

Peter Vajkoczy: Gehst du jetzt noch zur Visite? Also weil ich, weil ich jetzt so gute vibes mitnehme.

Nina Gummich: Dann wünsche ich dir noch einen Schönen Tag und danke, dass du hier warst.

Peter Vajkoczy: Und danke, dass ich da sein durfte.

Speaker 3: Das war es mit dieser Folge von: Jeder zählt, der Karrierepodcast der Charite. Wenn ihr euch für die Arbeit in der Charite interessiert, dann schaut auf Karriere.charite.de oder klickt auf den Link in den Shownotes . Auf unserer Karriere Website findet ihr spannende Informationen zu weiteren Berufsgruppen und unsere aktuellen Stellenangebote. Folgt diesem Podcast, lasst ein Like oder Kommentar da, wenn eure Podcast Plattform des Vertrauens das zulässt. Vielen Dank fürs Einschalten und bis zum nächsten Mal! Jeder zählt! Der Karrriere Podcaster Charite ist eine Produktion von Akiko. Musik,: Martin Gers, Produktion und Schnitt: Julius Bertram, Redaktion und Umsetzung: Clemens Holz, Moderation: Nina Gumich.

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